Meister vs. Bachelor: Gemeinsamkeiten & Unterschiede der Abschlüsse
Dass der "Deutsche Qualifizierungsrahmen" (DQR) heute dem Meistertitel und dem als erstem akademischen Abschluss in vielen Studiengängen verliehenen Bachelortitel den gleichen Rang zumisst, war ein wichtiger Verhandlungserfolg des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). In der Praxis hat dies jedoch an einigen Stellen für Missverständnisse gesorgt, weil einige Handwerksmeister die Neuerung falsch interpretierten. Sie waren davon ausgegangen, dass die Gleichrangigkeit auch bedeute, dass man beide Titel alternativ verwenden und beispielsweise auf Briefbögen, Visitenkarten und bei ähnlichen Gelegenheiten ohne Weiteres den einen Titel durch den anderen ersetzen könne. Das trifft allerdings nicht zu. Vielmehr zeigt ein detaillierter Vergleich Meister vs. Bachelor, welche Unterschiede zwischen beiden Abschlüssen bestehen und warum eine beliebige Austauschbarkeit auch nicht im Sinne derjenigen wäre, die einen Meistertitel erworben haben.
Unsere Angebote
Industriemeister Metall IHK (m/w)
Die Zukunft der Metallindustrie liegt in Ihrer Hand: Setzen Sie den Schwerpunkt Ihrer Arbeit entweder auf den unterschiedlichen Abläufen in der Produktion oder in der Verwaltung. In der von der IHK Ostwestfalen anerkannten Weiterbildung in Bielefeld zeigen wir Ihnen, wie Sie Prozesse richtig managen, Produktionsvorgaben einhalten und die Qualität der Erzeugnisse fachmännisch prüfen. Weiterhin werden Sie Ihre betriebswirtschaftlichen Kenntnisse vertiefen.
Industriemeister Elektrotechnik IHK (m/w)
Als gelernte Führungskraft werden Ihre Fähigkeiten überall benötigt: Zukünftig vermitteln Sie zwischen den Arbeitsbereichen Geschäftsleitung, Produktion und Entwicklung. Mit der FAIN lernen Sie, wie Sie die betrieblichen Abläufe von Personal und Produktion optimal koordinieren können. Außerdem erhalten Sie mit einer Weiterbildung nach IHK Kriterien in Berlin neues Know-how in den Fachgebieten Instandhaltung, Energieversorgung und Projektleitung.
Logistikmeister IHK (m/w)
Sie wollten schon immer ein betriebliches Lager leiten? Als Logistikmeister übernehmen Sie nicht nur alle anfallenden organisatorischen Aufgaben, sondern auch finanzielle Tätigkeiten wie beispielsweise Kostenüberwachung und –entwicklung sowie die allgemeine Budgetverwaltung. All das erlernen Sie in unserer IHK konformen Weiterbildung in Berlin.
Industriemeister Chemie IHK (m/w)
Als Führungskraft sind Sie zukünftig für die industrielle Herstellung von Chemikalien verantwortlich: An der FAIN vermitteln wir Ihnen, wie Sie die Abläufe in der Produktion managen und Ihr Personal nicht nur führen, sondern auch verantwortungsbewusst ausbilden.
Industriemeister Kunststoff und Kautschuk (m/w)
Nach erfolgreich abgeschlossener Fortbildung arbeiten Sie in leitender Position bei Herstellern von Kunststoffverpackungen oder Autoreifen. In unseren Kursen lernen Sie, Mitarbeiter und Arbeitsabläufe entsprechend zu koordinieren und erwerben darüber hinaus hilfreiche Kenntnisse in den Bereichen Betriebssicherheit und Qualitätsprüfung.
Industriemeister Mechatronik IHK (m/w)
Herstellungsprozesse erfolgreich zu planen, zu optimieren und zu verwalten – all diese Aufgaben fallen als Führungskraft in Ihren Bereich. Dank einer seitens der IHK anerkannten Weiterbildung in Bielefeld wissen Sie, wie Sie diese Prozesse zukünftig steuern und Ihr Personal verantwortungsvoll leiten.
Meister für Kraftverkehr IHK (m/w)
Als Leiter des firmeneigenen Fuhrparks sorgen Sie für einen reibungslosen Ablauf der internen Prozesse. Dabei kümmern Sie sich vor allem um die kaufmännischen und organisatorischen Aufgaben. In unserer IHK konformen Weiterbildung in Bielefeld eignen Sie sich alle dafür benötigten Fachkenntnisse an.
Industriemeister Pharmazie IHK (m/w)
Planung, Durchführung und Kontrolle: Während der Produktion von Arzneimitteln fungieren Sie in diesen Arbeitsbereichen als Bindeglied zwischen der Unternehmensführung und den Facharbeitern. Nach einer von der IHK Ostwestfalen anerkannten Weiterbildung in Bielefeld sind Sie auf diese Führungsposition vorbereitet.
Meister für Schutz und Sicherheit IHK (m/w)
Als zukünftige Führungskraft werden Sie in Sicherheitsunternehmen eingesetzt und sind dort für die Ordnungsmaßnahmen sowie anfallende Arbeitsabläufe und Mitarbeiter zuständig. An der FAIN erhalten Sie alle erforderlichen Voraussetzungen für diese spezielle Aufgabe.
Meister vs. Bachelor - hohe Fachkompetenz vs. akademisches Grundlagenwissen
Der Meistertitel hat im Handwerk eine lange Tradition und war oft mit bestimmten Privilegien und Vorrechten verbunden, beispielsweise wenn es um die berufliche Niederlassung oder die selbstständige Ausübung eines Handwerks ging. Er stand für eine besonders hohe fachliche Kompetenz und ausgewiesenes Können im jeweiligen Beruf. Auch heute noch ist die bestandene Meisterprüfung Ausdruck dafür, dass der oder die Betreffende sich über die Inhalte der grundlegenden Berufsausbildung hinaus vertieftes Wissen und umfassendere Fertigkeiten angeeignet hat und sein Metier demnach besonders gut beherrscht. Insofern ist der Meistertitel nicht der Einstieg in ein Handwerk, sondern die "Krönung" einer Ausbildung. Der Bachelor dagegen ist in den Studienrichtungen, in denen er verliehen wird, der erste akademische Grad, dem nach weiteren Studien der Master und gegebenenfalls auch noch der Doktor folgen können. Wer den Meistertitel im Briefkopf oder auf dem Firmenschild führt, zeigt damit an, dass seine Kunden und Auftraggeber eine besonders hohe Fachkompetenz erwarten dürfen. Ein Absolvent einer akademischen Ausbildung, der sich im Schriftverkehr als Bachelor ausweist, signalisiert damit, dass er sich zwar die Grundlagen seines Faches angeeignet, danach jedoch seine akademische Ausbildung nicht weiter vertieft hat, wie es beispielsweise für eine Karriere in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre notwendig wäre. Allein daraus ist schon ersichtlich, dass eine beliebige Austauschbarkeit zwischen beiden Titeln nicht sachgerecht wäre.
Gleichrangigkeit von Meister vs. Bachelor hat Vorteile bei Aufnahme eines Studiums
Dass die gleichrangige Einstufung von Meister und Bachelor als bedeutender handwerkspolitischer Erfolg gewertet wurde, hat andere Gründe. Sie markiert einen wichtigen Meilenstein einer Entwicklung in Richtung einer Gleichwertigkeit von akademischen und beruflichen Bildungsabschlüssen. Diese Gleichwertigkeit ist insofern von Bedeutung, weil es dadurch beispielsweise leichter wird, nach einer Berufsausbildung ein Studium aufzunehmen. Früher war der Zugang zu einem akademischen Studium nur mit Abitur möglich, später kam die fachgebundene Hochschulreife als weitere Möglichkeit dazu. Inzwischen öffnen aber immer mehr Hochschulen Studiengänge auch für jene Bewerber, die statt des Abiturs eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können, wobei dabei meist auch eine gewisse berufspraktische Erfahrung vorausgesetzt wird. Durch die Gleichrangigkeit von Meister vs. Bachelor wird es leichter, nach bestandener Meisterprüfung in einen Hochschulstudiengang zu wechseln. Dies gilt beispielsweise für den "Bachelor of Science Wirtschaftsingenieur" (B.Sc.), der von der Fachhochschule des Mittelstandes mit Sitz in Bielefeld angeboten wird. Damit profitieren Meister von der Gleichrangigkeit in der Praxis mehr als Bachelors, denn Letztere müssten nach wie vor erst einmal eine Lehre und eine anschließende Meisterfortbildung absolvieren, wenn sie einen Meisterbrief anstreben.